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Merlin hat die Transplantation gut überstanden


 

Merlin hat
die Transplantation gut überstanden
und ist auf dem Weg in ein  normales Leben

 


 


Alle Zeichen sprechen bisher dafür, dass der kleine Merlin auf dem Weg in ein normales Leben ist. Dem Pflegekind der Stadt Hanau geht es nach einer Stammzelltransplantation im Juli 2011 langsam besser. Sein Schicksal bewegte im August 2010 viele Menschen in Hanau und darüber hinaus. Mehr als 1300 Frauen und Männer nahmen an einer Typisierungsaktion im Congress Park Hanau teil, damit der genetische Zwilling für den schwerkranken Jungen gefunden werden sollte. Unzählige freiwillige Helfer und Unterstützer meldeten sich und noch wesentlich mehr Menschen nahmen an Merlins Schicksal Anteil. Für all diese Unterstützung bedanken sich die Stadt Hanau und die Pflegeeltern noch einmal sehr herzlich.
Ein Spender aus Belgien rettete mit seinen Stammzellen das Leben Merlins, der mit einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems zur Welt kam. Unter den vielen Menschen, die sich in Hanau typisieren ließen, sind nach Auskunft der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) bereits vier potenzielle Stammzellspender für andere Patienten gefunden worden, die auch schon gespendet haben.
Alle sind sehr erleichtert, dass Merlin den schweren Eingriff in der Medizinischen Hochschule Hannover gut überstanden hat. Der Dank gilt den Ärzten, vor allem aber den Pflegeeltern, die bei der Betreuung ihres Pflegekindes mehr als einmal die Grenzen ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit überschritten haben. Neun Monate nach der Transplantation, mit vielen Höhen und Tiefen, scheint Merlin die kritischste Phase gemeistert zu haben. Nach den Nebenwirkungen der Chemotherapie, der zu Hause bis auf Weiteres fortgeführten Therapie und einer leichten Abstoßungsreaktion geht es ihm heute den Umständen entsprechend gut. Die Familie befindet sich nun in einer Rehabilitationsklinik.

In einem Fotobuch haben die Pflegeeltern die Geschichte der Transplantation festgehalten. Gerne mag Merlin sich nicht daran erinnern. Er spielt lieber mit seinen Playmobilfiguren. Während der achtwöchigen Quarantäne, in denen er sein 18 Quadratmeter großes Klinikzimmer nicht verlassen durfte, ist er mit ihnen oft in seine Fantasiewelten eingetaucht, um der belastenden Situation zu entfliehen. Via Skype hielt die ganze Familie Kontakt zur Außenwelt, redete am Laptop mit den Großeltern, Tanten und Freunden. Ein ganz besonderer Dank der Pflegeeltern gilt den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Kleinauheim, die Merlin auch über die Typisierungsaktion hinaus unterstützten, ihn sogar mehrmals auf der Station in der UNI Frankfurt besuchten und deren Interesse an Merlin bis heute ungebrochen ist. Sie ließen - genau wie die Kinder und Erzieherinnen aus Merlins Kindergarten – den, während der notwendigen, sehr langen Isolationszeit von mehr als 10 Monaten, wichtigen Kontakt zur Außenwelt nie abreißen. Ein Poster mit Fotos vom Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Auheim erinnerte ihn in Hannover an seine Freunde in Uniform, die ihm ein großes Spielgerät für den Garten spendiert hatten.

„Das war eine extrem harte Zeit, in der wir uns rund um die Uhr um Merlin gekümmert haben, immer begleitet von der Angst, ob alles gut geht“, erzählt die Pflegemutter. „Ich konnte und wollte mir nicht vorstellen, ohne Merlin nach Hause zu kommen“, deutet ihr Mann die Dramatik an, die mit der Transplantation einher ging. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie machten Merlin schwer zu schaffen.
Doch der kleine Junge, der sein strahlendes Lachen nicht verloren hat, sei ein „zäher Bursche mit einem ungeheuren Lebenswillen“, der auch immer wieder die Ärzte überrascht hat, sagt seine Pflegemutter. Nicht nur in Hannover, sondern auch in der Frankfurter Universitätsklinik, wo die Pflegefamilie seit Jahren Stammpatient ist und die nun auch die Nachsorge durchführen. Wenn sich Merlins Gesundheitszustand weiterhin positiv entwickelt, stehen die Chancen gut, dass er im Sommer wieder in den Kindergarten gehen kann, worauf er sich schon sehr freut. Für den kleinen Jungen, der im Juli sechs Jahre alt wird, ist noch ein anderer Termin  sehr wichtig: Sein bester Freund Jan-Luca hat ihn zum Geburtstag eingeladen – mit dem Besuch eines Indoor-Spielplatzes - das ist totales Neuland und „superaufregend“ für ihn. „Für uns wird hoffentlich endlich ein unbeschwertes Leben beginnen“, betont die Pflegemutter. „Wir wollen mit Merlin die Welt ganz neu entdecken, auf den Spielplatz und ins Schwimmbad gehen, Fahrrad fahren, Urlaub machen und noch vieles mehr, raus aus den vier Wänden, rein ins Leben.“